Seniorentraining hält Gene jung


Im Alter lässt alles nach: Kraft, Kondition und Beweglichkeit. Man kann jedoch einiges gegen die nachlassende Vitalität tun.

Ein Wundermittel heißt Bewegung. Eine Studie hat jetzt sogar heraus gefunden, dass körperliches Training für ältere Menschen ein genetischer Jungbrunnen ist: Die Gen-Aktivität trainierter Senioren ähnelt der von jungen Menschen. Doch wie sieht das richtige Training für Ältere aus? Wichtig ist, das Herz-Kreislaufsystem langsam anzuregen und zudem die Koordination, Beweglichkeit und Balancefähigkeit zu fördern. Mangelndes Gleichgewicht und fehlende Muskelkraft sind nachweislich verantwortlich, wenn ältere Menschen häufig stürzen.

Ältere Menschen benötigen beim Training eine gute Anleitung und Betreuung, besonders wenn sie längere Zeit nicht aktiv waren. Daher bieten Physiotherapeuten – als Bewegungsspezialisten – spezielle Seniorenprogramme an.
Aktivität ist ein Jungbrunnen. Regelmäßige Bewegung beugt vielen Krankheiten vor und kann älteren Menschen die physische Leistungsfähigkeit erhalten. Das Körpertraining hält zudem die Gene jung. In einer kanadischen Studie wurde die Aktivität der Erbanlagen in Mitochondrien („Kraftwerke“ der Zellen) vor und nach einem sechsmonatigen Training untersucht. Nach den Übungen glich die Gen-Aktivität der 70-jährigen wieder der von 26-jährigen, auch die Muskelkraft nahm bedeutend zu. Für viele Senioren ist ein Kraftgewinn entscheidend, da sie dadurch nicht nur mehr Reserven, sondern auch mehr Sicherheit für den Alltag gewinnen. Denn in Deutschland ereignen sich jährlich vier bis fünf Millionen Stürze. Mit gravierenden Folgen: Viele Ältere brechen sich Oberschenkel oder Hüfte, müssen anschließend mit Einschränkungen rechnen. Eine gezielte Sturzprophylaxe beugt vor und sollte in das regelmäßige Bewegungstraining integriert werden. Zusätzlich zum individuell dosierten Krafttraining ist hier vor allem die Wahrnehmung, Balance und Koordination zu fördern. Dies erreichen Physiotherapeuten z. B. durch spezielle, praktische Übungen wie den „Tandem-Stand“: Hierbei wird ein Fuß direkt vor den anderen gestellt, so dass sich Ferse und Fußspitze berühren. Gut ausbalanciert wird dann das Gewicht abwechselnd auf den vorderen und hinteren Fuß verlagert.

Vor Beginn des Seniorentrainings sind ein Gesundheits-Check und Belastungstest mit Pulskontrolle empfehlenswert. Zudem ist es wichtig, das Training nicht gleich zu übertreiben und langsam einzusteigen, besonders wenn vorher lange Zeit wenig Sport betrieben wurde. Gestartet wird mit ein bis zwei Trainingseinheiten pro Woche. Später, nach einigen Monaten, kann dies gesteigert werden. Der Physiotherapeut stellt ein individuelles Programm mit Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitstraining zusammen. Neben dem Praxiskurs mit z. B. Senioren-Aerobic, Gerätetraining oder Theraband-Übungen kann zusätzlich auch Nordic-Walking, Wassergymnastik und Tanzen erfolgen. Auch eine Haltungsschulung ist individuell sinnvoll. Somit wird der Körper mitsamt den Genen wieder aktiv.

 

Quelle: www.ifk.de