Physiotherapie bei Sportverletzungen
Etwa 1,5 Millionen Sportler in Deutschland erleiden pro Jahr eine Sportverletzung. Dabei trifft es die Profis ebenso wie die
Hobbysportler. Ein Drittel der Verletzten kommt mit Prellungen und Verstauchungen davon, fast 30 Prozent der Sporttreibenden erleiden Verrenkungen und Knochenbrüche und immerhin jede fünfte
Sportverletzung betrifft Sehnen, Bänder und Muskeln. Häufige Ursachen von Sportunfällen sind Ermüdungen, ein unzureichender Trainingsstand oder nicht ausgeheilte Verletzungen. Auch äußere Einflüsse,
wie eine schlechte Ausrüstung, die Witterung oder sogar ein Foul des Gegenspielers erhöhen die Verletzungsgefahr.
Im Falle einer akuten Verletzungssituation sind die ersten Minuten nach dem Unfallereignis entscheidend: Um die Unfallfolgen für den Betroffenen möglichst gering zu halten, muss sofort gehandelt
werden. Die Maßnahmen der ersten Hilfe orientieren sich dabei am PECH-Schema: Pause, Eis, Compression und Hochlagern.
Wenn der Arzt ernsthaftere Verletzungen, wie Knochenbrüche etc. ausgeschlossen hat, kann die Physiotherapie beginnen. Bei der Behandlung richtet sich der Therapeut nach den sogenannten
Wundheilungsphasen, damit er genau weiß, in welcher Heilungsphase er dem verletzten Gewebe welche Belastung zumuten kann, ohne es zu schädigen. In der Anfangsphase steht die Verminderung von
Schwellungen und Reizungen im Vordergrund. Der Physiotherapeut wendet Maßnahmen wie Lymphdrainagen, Ultraschall, oder Elektrotherapie an, um die Heilung zu unterstützen. Auch dosierte Bewegung ist
von Anfang an wichtig, da das Gewebe entsprechende Reize benötigt, um sich neu aufzubauen und zu organisieren.
Wenn das Gewebe dann wieder stabiler ist, kann der Patient langsam mit seinem Koordinations-, Kraft- und Ausdauertraining beginnen. Der Physiotherapeut legt dabei großen Wert auf eine
sportartspezifische Rehabilitation. Er führt also den Patienten wieder zu den Bewegungsabläufen hin, die er in seinem Sport, aber auch im Alltag benötigt. Besonders bei Leistungssportlern arbeiten
Physiotherapeuten sehr eng mit dem Trainer und dem Sportmediziner zusammen und begeleiten regelmäßig das Training.
Ein besonderes Augenmerk legen Physiotherapeuten auf die Prävention von Verletzungen. Wenn Fehl- und Überbelastungen der Gewebe, wie Muskeln, Bänder, Knorpel und Knochen rechtzeitig erkannt werden,
kann die Gefahr einer Verletzung gemindert werden und so eine dauerhafte Leistungsfähigkeit des Sportlers erhalten bleiben.
Grundsätzlich gilt: Was für den Leistungssportler gut ist, hilft auch dem Kassenpatienten. Eine physiotherapeutische Trainingsberatung ist – aus den oben genannten Gründen - durchaus auch sinnvoll
für Freizeitsportler.
Quelle: www.ifk.de